Während hunderte Milliarden Euro für Waffen erfunden werden, geht das Krankenhaus-Sterben ungebremst weiter. So auch bei uns im Kreis Düren. Man muss die Zahlen einfach mal gegenüber stellen: Die Katholischen Nordkreis-Kliniken Jülich und Linnich fahren zuletzt etwa 3,5 Millionen Euro Defizit jährlich ein.
Die „gewöhnlichen“ Rüstungsausgaben betragen in Deutschland weit über 50 Milliarden Euro. Die Zusatzschulden, die jetzt aufgenommen werden – den Verstand der Deutschen Bürger verhöhnend „Sondervermögen“ genannt – betragen weitere 100 Milliarden.
Ein über Jahrzehnte anerkannter Deutscher Arzt, Wissenschaftler und Gesundheitspolitiker hat es einmal so ausgedrückt: „Ein funktionierendes Gesundheitssystem ist ein Luxus, den sich eine wohlhabende Gesellschaft leisten kann.“ Die Regierungen in Deutschland haben aber vor Jahren schon hier einen Ausverkauf beschlossen.
Was in anderen Regionen Deutschlands längst trauriger Alltag ist, wird nun auch für die Menschen im Kreis Stück für Stück greifbar: Die Gesundheits-Versorgung ist längst nicht mehr flächendeckend gegeben. Wir stehen kurz vor einer demographisch bedingten Welle von Praxisschließungen, besonders im ländlichen Bereich. Die Schließung der Klinik in Linnich wird in der Zukunft noch viel schmerzhafter ausfallen, als wir uns das bisher vorstellen.
Den Weg bis zur Schließung konnten die Bürger in den letzten Monaten der Presse entnehmen. Hier soll nur soviel gesagt sein: Wo ein Wille, da ein Weg! Auch, wenn es von den Verantwortlichen gerne so dargestellt wird: Diese Schließung war und ist nicht alternativlos. Sie beruht allein auf dem Willen oder Nicht-Willen entscheidender Personen.
Wie immer gilt auch hier: Alles hängt mit allem zusammen. Das Gesundheitssystem wird kaputt gespart. Pflegerinnen und Ärzte werden verheizt und in der Folge wird die gesamte Versorgung runtergefahren. Besonders pikant in der Gesamtschau: Der Großteil des Defizits der beiden Kliniken wird in Jülich eingefahren. Grund ist der Personalmangel im Gesundheitswesen. Es musste über Jahre Fremdpersonal beschäftigt werden, das bis zu dreifache (!) Kosten verursacht.
Personalmangel im Gesundheitswesen? Am Ende hat das ganze Klatschen doch nicht geholfen.